Frühjahrstour in den Niederlanden

Eigentlich hatten wir für das Frühjahr eine Tour durch Frankreich, Spanien und evtl. Portugal geplant. Da meine Frau in letzter Zeit einige Berichte über die Niederlande gesehen hat, wollte sie gerne mal dahin. Ihr Wunsch ist mir Befehl und somit ist die Südtour auf das nächste Jahr verschoben.

Mittwoch, der 10.04.2024
Wir starten gegen 12 Uhr zu unserer Frühjahrstour, um für einige Wochen die Niederlande zu erkunden. Da wir es nicht eilig haben, fahren wir die 700 Kilometer in zwei Etappen. Als ersten Übernachtungsplatz wählen wir den Platz auf dem Loreleyfelsen bei St. Goarshausen. Der Platz bietet keinerlei Einrichtung, aber für unsere Zwecke ist er geeignet. Es macht immer wieder Laune hier hoch über dem Rhein spazieren zu gehen, was wir auch gleich bei unserer Ankunft machen.

Donnerstag, der 11.04.2024
Wir stehen zeitig auf und nach dem üblichen langen und ausgiebigen Frühstück geht es um 11 Uhr los. Da wir nur 430 Kilometer zu fahren haben, rechne ich mit Ankunft am Stellplatz gegen 17 Uhr. Daraus wurde aber nichts, wegen Umleitung und einigen Staus, aber einer sonst ereignislosen Fahrt kommen wir erst gegen 18:30 am Stellplatz in der Nähe vom Brouwersdam an. Nach der langen Fahrt wollen wir uns erst mal etwas bewegen und machen einen längeren Spaziergang zum Strand, bevor wir es uns im Wohnmobil gemütlich machen.

Freitag, der 12.04.2024
Heute steht eine Tour mit den Fahrrädern auf dem Programm. Wir fahren gegen 13 Uhr bei tollem Wetter los. Haben Sonnenschein und milde Temperaturen, aber dafür ist es sehr windig. Gut, dass wir mit E-Bikes unterwegs sind. Es macht Spaß, ab und zu stehenzubleiben und den Surfern und Kitern bei ihren Manövern zuzusehen. Als ehemaliger Windsurfer erkläre ich bei meiner Frau die verschiedenen Manöver. Als wir den 6,5 Kilometer langen Brouwersdam in beiden Richtungen abgefahren sind, geht es noch kurz in die das wenige hundert Meter vom Stellplatz entfernte Scharendijke. Wir kaufen einige Sachen und fahren zurück zum Wohnmobil.

Samstag, der 13.04.2024
Heute geht es mit den Fahrrädern nach Renesse. Das Städtchen (Dorf) ist ein beliebter Badeort und befindet sich in der Provinz Zeeland in der Nähe von Dünen und Stränden und zieht im Sommer viele Touristen an. Renesse hat den Ruf, vor allem ein Touristenort für junge Leute zu sein, entwickelt sich aber auch immer mehr zu einem geselligen Familienbadeort.
Das lebendige Touristendorf bietet Strände, Terrassen, Geschäfte und zahlreiche Restaurants und Cafés. Vor dem Besuch halten wir noch kurz am Schloss Moermond.
Nach dem Besuch vom Schloss, das leider nur von außen besichtigt werden kann, geht es über sehr gepflegte Fahrradwege nach Renesse. Dort angekommen, bummeln wir noch ausgiebig durch die schöne und saubere Fußgängerzone. Überhaupt muss man feststellen, dass hier in den Niederlanden alles sehr sauber und gepflegt ist. Auf den Rückweg geht es noch kurz zum Lebensmittelladen etwas Kaffeegebäck einkaufen. Zurück am Wohnmobil genießen wir die Sonne, Kaffee und das mitgebrachte Gebäck.

Sonntag, der 14.4.2024
Heute geht es zum Strand von Renesse.
Da das Wetter die nächsten Tage wieder schlechter werden soll, nutzen wir den heutigen Tag, um eine längere Strandwanderung zu machen. Unser Ziel der Strand von Renesse, hier soll man mit etwas Glück Seehunde beobachten können. Wir fahren mit den Fahrrädern die fünf Kilometer bis zum Dünenübergang Klokje und laufen eine gute Stunde am Strand, ohne aber eine Robbe zu sehen. Zurück am Fahrradparkplatz entscheiden wir noch ein Stück weiter bis zum nächsten Strandabschnitt zu fahren. Gesagt, getan, wir fahren zum Dünenübergang Scholderlaan. Hier haben wir Glück und können die Robben auf einer Sandbank sehen. Leider sind die Tiere zu weit entfernt, um gute Fotoaufnahmen zu machen. Aber das ist OK, so haben sie wenigstens ihre Ruhe vor uns Menschen. Auch hier laufen wir noch eine gute Stunde, bevor es wieder Richtung Wohnmobil geht. Auch heute machen wir noch einen kleinen Umweg über Scharendijke, wir wollen noch eine Flasche Sekt kaufen. Da ich morgen Geburtstag habe, wollen wir um Mitternacht mit einem Glas Sekt anstoßen. Nach dem Anstoßen gibt es noch eine Überraschung. Passend zum heutigen Tag hat meine Frau, ohne dass ich es bemerkt habe, im Souvenirladen ein Herz aus Stein auf dem zwei Robben sitzen gekauft.

Montag, der 15.04.2024
Unsere Fahrt geht weiter, das heutige Ziel heißt Kinderdijk.
Zwischen malerischen Wasserstraßen und historischen Zugbrücken erheben sich 19 eindrucksvolle Bauwerke: die Windmühlen von Kinderdijk. Die berühmten Windräder, die im Jahr 1740 erbaut wurden, repräsentieren die Anfänge der niederländischen Wasserwirtschaft. (Quelle: holland.com)
Bei stürmischem Wind und Dauerregen fahren wir gegen 12 Uhr am Stellplatz los. In Scharendijk bei Plus werden noch die Vorräte aufgefüllt. Anschließend machen wir am Brouwersdam eine Kaffeepause, beobachten dabei die Surfer und kommen so gegen 14 Uhr am zuvor ausgesuchten Stellplatz in Kinderdijk an. Der Stellplatz liegt ca. 5 Kilometer entfernt von den Mühlen, die 1997 in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen wurden.
Wir sind erstaunt, wie voll der Stellplatz schon ist. Kaum haben wir unseren Platz belegt, kommt schon das nächste Wohnmobil. Wenig später nutzen wir eine Regenpause und gehen etwas spazieren. Als wir vom Spaziergang zurückkommen, hängt an der Einfahrt zum Stellplatz das Schild “Platz belegt.” Das haben wir nicht erwartet, dass zu dieser Jahreszeit schon so viel Camper unterwegs sind. Wie ist es hier wohl zur Hauptreisezeit. Na ja, wir haben unseren Platz, jetzt hoffen wir mal, dass das Wetter besser wird. Denn bei Regen und Sturm macht eine Besichtigung der Windmühlen keinen Spaß. Heute ist mein Geburtstag und so bekomme ich viele Anrufe von Freunden und Verwandten. Den Abend verbringen wir bei gutem Essen und einer Flasche Sekt gemeinsam vor dem TV.

Mittwoch, der 17.4.2024
Heute wollen wir die Windmühlen von Kinderdijk besuchen. Nachdem wir den gestrigen Tag wegen schlechten Wetters im Wohnmobil verbracht haben, können wir heute das Fahrzeug mal wieder verlassen. Wir sehen in der Wetter App das es ab 14 Uhr für einige Stunden nicht regnen soll und so nutzen wir diesen Zeitraum, um mit den Fahrrädern die Windmühlen zu besuchen. “Die Windmühlen von Kinderdijk wurden 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Heutzutage gelten sie als Symbol für das Wassermanagement der Niederlande. Die Mühlen wurden erbaut, um das tieferliegende Gebiet Alblasserwaard vom Wasser zu befreien und trocken zu halten. Noch heute erinnert die Kulisse an längst vergangene Zeiten. Kinderdijk zählt zu den meistfotografierten Orten und zu den beliebtesten Postkartenmotiven des Landes.” (Quelle www.holland.com/de)
Als wir gerade mal 90 Minuten dort gewesen sind, fängt es wieder leicht zu regnen an und die dunkle Wolkenwand, welche am Horizont aufzieht, lässt darauf schließen, dass es bestimmt bald wieder stärker regnet. Wir beschließen daher, dass wir uns langsam wieder Richtung Stellplatz bewegen. Wieder zurück am Wohnmobil regnet es wieder, also alles richtig gemacht. 🙂

Donnerstag, der 18.04.2024
Nach dem Frühstück geht unsere Fahrt weiter. Unser Ziel der Stellplatz “Decemberhoeve” in der Nähe vom Keukenhof. Als wir dort ankommen, erklärt der sehr freundliche Betreiber, dass er leider nur einen Platz für eine Übernachtung freihat. Am Wochenende ist er komplett ausgebucht. Die gleiche Antwort bekommen wir auch auf dem nächsten Platz. Wir finden einige Plätze, welche anscheinend noch Plätze freihaben, die uns aber überhaupt nicht zusagen. Also beschließen wir direkt zum Keukenhof zu fahren, dort den Parkplatz für den Besuch zu nutzen und anschließend zum Campingplatz Zeeburg bei Amsterdam zu fahren. Als wir am Keukenhof ankommen und die Menge an Menschen und Fahrzeugen sehen und dabei auch noch im Stau stehen, vergeht uns die Lust und wir beschließen direkt Amsterdam anzufahren. Zum Glück rufe ich zuvor dort an und erfahre, dass der Platz ausgebucht ist. Irgendwie haben wir keine Lust mehr hier in den Niederlanden zu bleiben. Am Brouwerdsdam hat es uns sehr gut gefallen, Kinderdijk war auch OK. Aber hier sind uns einfach zu viele Menschen. Unsren Plan noch nach Ostfriesland zu fahren, verwerfen wir aufgrund der Wettervorhersage ebenso. Elbsandsteingebirge war auch eine Überlegung, aber das liegt bei unser Skandinavien Tour im Sommer sowieso auf dem Weg. Wir sind uns einig, dass wir keine Lust haben bei der schlechten Wettervorhersage hier im Norden zu bleiben. So schlage ich Tine vor, in den Süden zu fahren, nach kurzem Überlegen stimmt sie zu. Und so kommt es das wir uns auf den Weg in den Süden machen. Da es mittlerweile schon Nachmittag ist und der Verkehr auch kein zügiges Weiterkommen ermöglicht, erreichen wir erst am frühen Abend Belgien. Wir suchen uns dort nach der Grenze einen Stellplatz für die Nacht. Der ausgesuchte Stellplatz ist OK, aber die Zufahrt war eine Katastrophe. Nach dem Abendessen mache ich mich gleich an die Planung für die nächsten Tage.

Freitag, der 19.04.2024
Wir haben keine Eile, daher schlafen wir bis 9 Uhr. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es noch zum Carrefour Markt. Die Shoppingtour dauert etwas länger, da es hier einige Sachen gibt, welche es bei uns so nicht gibt. Tine muss sich das alles genau ansehen. Wir haben Zeit, daher drängle ich nicht und so kommt es, dass wir erst um 14 Uhr losfahren. Der Verkehr ist sehr dicht, wir kommen nur langsam voran. Erst am späten Nachmittag wird es etwas besser. Kurz vor 18 Uhr halten wir, um mit der App einen Stellplatz zu suchen, welchen wir dann auch anfahren. Der Stellplatz hat Platz für drei Wohnmobile und befindet sich in einem kleinen Ort mit dem Namen Beautor. Wir sind etwas amüsiert, da man praktisch direkt neben der Entsorgungsstation steht. Gleich neben dem Stellplatz gibt es ein Fluss mit alter Brücke und ein Gesundheitspfad. So können wir gleich nach der Ankunft einen Spaziergang machen.