nach reiflicher Überlegung, habe ich mich dazu entschlossen, meine Blei bzw. Gelbatterien gegen Lithium Eisen Phosphat Batterie/Akku (LiFePO4) zu tauschen.
Wie viele vielleicht schon gelesen haben, habe ich außer den üblichen Bordbatterien noch eine zusätzliche Batterie in der Heckgarage von Wohnmobil. Siehe Artikel „Solar + Batterie“
Im allgemeinen Sprachgebrauch sagt man ja gerne einfach „Lithiumbatterie“ was nicht ganz richtig ist. „Die Lithium-Eisenphosphat-Batterie (Akkumulator) ist eine etwas andere Ausführung wie ein Lithium-Ionen-Akkumulator. Ein solcher Akku hat gegenüber der herkömmlichen Lithiumbatterie eine etwas geringere Energiedichte, ist aber, da er selbst bei mechanischer Beschädigung nicht zu thermischen Durchgehen neigt, wesentlich sicherer.

Warum möchte ich auf LiFePO4 umstellen?
Nun ich habe festgestellt, das der Bleiakku langsam von der Kapazität nachlässt. Da ich genauso wenig auf meine Mikrowelle und meinen Kaffee aus der Nespresso Maschine wie meine Frau auf ihren Haarföhn verzichten möchte, benötige ich Ersatz für die in die Jahre gekommenen Bleibatterie.
Meine Wahl fiel auf eine Lithium Eisen Phosphat Batterie, da diese außer den höheren Anschaffungskosten nur Vorteile hat.

  • Leicht.
  • Hohe Entladeströme.
  • Spannungsstabil auch unter Last.
  • Schnelles Laden.
  • Lange Lebensdauer.
  • Lange Herstellergarantie.
  • Sicher.
  • Wartungsfrei.

Im ersten Schritt wird meine Zusatz Batterie aus der Heckgarage gegen eine LiFePO4 ausgetauscht. Sollte ich absolut überzeugt von den LiFePO4 Akkus sein, dann werde ich auch die Original Batterien welche von Werk aus dabei waren austauschen, sobald diese in der Leistung nachlassen. Das wird vermutlich ein Tausch von 2 mal 85Ah AGM gegen eine LiFePO4 Akku/Batterie 12V 172Ah. Das wäre dann aber der zweite Schritt.

Aktuell bin ich noch dabei aus der Vielzahl der Hersteller meine Auswahl zu treffen. Ich werde hier ausführlich berichten.

 

Update 14.08.2020
Ich habe mich nun für einen Akku von der Firma Creabest entschieden. Die vielen Rezensionen und nicht zuletzt der großzügige Rabatt der mir gewährt wurde, haben zu meiner Entscheidung geführt. Der Rabatt ist mit keinerlei Auflagen von der Firma Creabest verbunden, außer, dass die Firma erwartet, dass ich über den Einbau und meiner Erfahrung mit dem Akku berichte.

Akku ist bestellt und ich warte nun auf die Lieferung,
Da der alte Akku ein Bleiakku gewesen ist, muss ich nun einige kleinere technische Veränderung vornehmen. Der alte Akku wurde im Sommer hauptsächlich via Solar und B2B Lader geladen. (Was bisher ausgereicht hat). Ob der B2B Lader mit einer Lithium Eisen Phosphat Batterie funktioniert muss ich erst noch herausfinden. Ich konnte weder auf der Herstellerseite noch in der Bedienungsanleitung vom B2B Lader etwas zu den Thema finden.
Im Winter wurde der Blaiakku über zwei zusätzlich in der Heckgarage verbauten 12 Volt / 10Ah Ladegeräte aus dem Kfz-Bereich geladen, was all die Jahre problemlos funktioniert hat.
Update 27.8.2020 wie ich schon vermutet habe funktioniert der B2B nicht mit einen Lithium Eisen Phosphat Akku, da der (LiFePO4) eine höhere Ladespannung benötigt. Der B2B Lader wurde zwischenzeitlich ausgebaut.
Die alten Ladegeräte werden nun gegen ein 30 Ah Ladegerät von Creabest getauscht, das dieses Ladegerät eine optimale Ladekennlinie/Ladespannung für eine Lithium Eisen Phosphat Batterie (LiFePO4) besitzt, was die alten Ladegeräte nicht haben. Die alten Ladegeräte habe ich bereits ausgebaut, da ich diese im Sommer eh nie benötige.

Der Einbau des neuen Akku sollte mit wenig Aufwand verbunden sein, da die alte Batterie in einer Holzkiste in der Heckgarage steht. Also im Prinzip alte Batterie raus neue rein, Solarladerregler auf LiFePO4 umstellen, neues Ladegerät angeschlossen, das war es schon.

Update 17.08.2020
Akku wurde geliefert.
 

Update 18.08.2020
Akku wurde heute teilweise eingebaut, eigentlich wollte ich den neuen Akku an die gleiche Stelle einbauen, an der auch der alte Bleiakku eingebaut war. Ich konnte aber, bedingt durch die geringere Größe des neuen Akku einen besseren Platz finden und muss daher einige Leitungen neu verlegen, was nun doch einige Zeit in Anspruch nimmt, mir aber dafür viel Platz in der Heckgarage spart.
Wie auf dem Foto zu sehen ist, benötigt der neue Akku wesentlich weniger Platz.

Update 22.08.2020
Geschafft, die anderen Geräte wie B2B Batterie Loader, Wechselrichter Sicherungskasten haben einen neuen Platz bekommen. Der LiFePO4 Akku wurde an der Stelle an welcher zuvor der Wechselrichter eingebaut war installiert.

Nun folgt die Testphase, ich bin gespannt wie sich der Akku an den folgenden Wochenenden und im Herbsturlaub bewährt. Ich habe heute früh zu Testzwecken einige Tassen Kaffee mit der Espresso Maschine zubereitet und das TV-Gerät einige Stunden laufen lassen, das hat den Akku nicht nennenswert belastet. Die App zeigte immer noch einen Ladezustand von 96% an. Obwohl es stark bewölkt gewesen ist und daher von der Solaranlage nicht viel Ertrag zu erwarten war, hatte der Akku nach einigen Stunden schon wieder einen Ladezustand von 99%.


Die App welche über Bluetooth funktioniert, ist einfach zu bedienen und funktioniert problemlos. Die Einrichtung ist sehr einfach. App herunterladen, App starten, Sprache auswählen und schon ist man mit dem Akku verbunden. Außer den wichtigsten Funktionen, siehe Bild oben, kann man sich auch die Spannung der einzelnen Zellen anzeigen lassen.

So, das erste Wochenende hat der Akku mit Bravour bestanden. Wir waren vom 28. – 30.8.2020 am Campingplatz Rußweiher wo wir in den Sommermonaten öfter mal sind. Das Wetter ist nicht besonders gewesen, die Sonne war nur kurz mal zu sehen. Mir ist das Wetter gerade Recht gewesen, ich wollte ja den Akku etwas belasten ohne das viel Energie von extern (Solar) zugeführt wird. Wie schon weiter oben erwähnt, habe ich zwei voneinander getrennte Stromkreise. Der Phosphat Batterie/Akku (LiFePO4) wird hauptsächlich (mit Ausnahme einiger Kleinverbraucher wie TV und 12 Volt Ladegerät für Mignon Batterien) für die interne 220 Volt Anlage benutzt. Da sich für das Wochenende Besuch angekündigt hat und da der Kaffeeverbrauch etwas höher ist, habe ich notiert was an Kaffee aus der Nespresso Maschine getrunken wurde. Laut App sind wir mit einen Ladezustand von 96% los gefahren, ich hatte ja die Kaffeemaschine und andere Verbraucher zu Testzwecken schon benutzt, daher war der Akku nicht zu 100% voll.

Akkustand am Freitag bei Ankunft am Campingplatz

Nun zu den Stromverbrauch. Am Wochenende wurden insgesamt 19 Tassen Kaffee mit der Nespresso Maschine zubereitet. Der elektrische Milchaufschäumer lief ca. 6 Minuten. Das am Akku angeschlossene TV-Gerät lief insgesamt 4 Stunden. Die Mikrowelle wurde gerade mal ca. 3 Minuten benutzt. Der Ladezustand laut Akku betrug am Sonntag um 12:51 als wir uns wegen Regen auf den Heimweg machten 85%. Ich bin bisher sehr zufrieden mit dem 120Ah LiFePO4 Akku der Firma Creabest. Der nächste große Test folgt im September, da sind wir voraussichtlich 2 Wochen unterwegs. Ich werde natürlich nach dem Herbsturlaub hier berichten, wie sich der Akku bei einer längeren Tour bewährt.



Update 04.10.2020

Der LiFePO4 Akku von der Firma Creabest hat den ersten größeren Test bestanden. Wir waren 14 Tage unterwegs, siehe Bericht Herbsturlaub 2020 hier im Blog (In Kürze online) die ersten 7 Tage waren wir nicht am Strom und sind auch keine extrem lange Strecken gefahren. Wobei der Ladebooster für den Lithium Akku von mir abgeschaltet wurde, ich wollte sehen wie lange der Akku um diese Jahreszeit hält, wenn nur Ladung durch die Solaranlage erfolgt.
Wir standen vom 18-20.9 Nachmittag auf den Stellplatz Riedenburg in Halbschatten.


Vom 20.9 Abends bis 21.9 auf den Stellplatz in Kehlheim, vom 21.9 zum 22.9 übernachten wir in Nähe der Walhalla bei Regensburg, auch hier total im Schatten.

Nach Besuch der Walhalla fuhren wir zum Campingplatz Kupferschmiede am Chiemsee auch hier am Campingplatz ohne Landstrom. Am Campingplatz standen wir unter dichten Bäumen, ich hatte Glück, es gab eine Lücke zwischen Ästen und so hatte ich sogar Satellitenempfang. Es war teilweise stark bewölkt. Von der Solaranlage war unter den Bäumen kein nennenswerter Ertrag zu erwarten.

Der Akku zeigte nun noch 44% an Kapazität an und immer noch eine Spannung von über 13 Volt. Wir hätten also unter diesen Bedingungen noch gut zwei Tage stehen können. Wie erwähnt ich habe den Akku bis dahin weder über Landstrom noch über die Lichtmaschine geladen. Ich achte sonst immer darauf möglichst nicht unter Bäumen zu stehen, damit die Solaranlage Strom bringt und meine Frau TV gucken kann. Diese Tage war mir das im Schatten stehen sehr Recht, ich wollte ja sehen wie sich der LiFePO4 Akku über mehrere Tage bewährt, wenn er kaum geladen wird.

Vom Chiemsee ging es nach Villach (Verwandtschaftsbesuch) dort habe ich die Batterie mit dem Ladegerät geladen und da dieses Ladegerät mit 30 Ah lädt, war der Akku bereit nach weniger als 3 Stunden wieder voll geladen. Ich bin bisher äußerst zufrieden den Bleiakku gegen einen LiFePO4 Akku getauscht zu haben.

Update 17.02.2021

Leider konnten wir diesen Winter wegen Corona kaum wegfahren, daher konnte ich den LiFePO4 Akku nicht so intensiv testen, wie ich mir das für den Winter 20/21 gewünscht hätte. In der Regel stehen wir im Winterhalbjahr oftmals auf Stellplätzen ohne Stromanschluss (im Sommer sowieso). Da wäre die erste richtig große Belastungsprobe für den Akku gewesen. Ich hoffe, dass sich die Lage in den nächsten Wochen ändert und ich den LiFePO4 Akku doch noch in diesen Winter mal so richtig belasten kann. Ich habe in den letzten Wochen gelegentlich mal eine Tasse Kaffee gemacht, damit der Akku mal ein wenig zu tun hat. Das hat aber kaum Auswirkungen auf den Ladezustand. Die Anzeige ging kurz mal auf 98% Ladezustand aber schon am nächsten Tag hatte ich wieder 100% Ladezustand. Das wenig Licht reicht für die Solarmodule um selbst in den Wintermonaten den Akku immer voll geladen zu haben.

Links:
Der Akku
Das Ladegerät